Samstag, 6. Oktober 2007
Mehr Geld durch Haarekämmen
Viele Informatiker leben in der eigenen Modeproblemzone. Neben der weiten Verbreitung von weissen Socken zu schwarzen Jeans, von haarigen Beinen in kurzen Hosen im Sommer und siebenfarbigen Outdoor-Jacken im Winter (über dem Anzug!), meint dies vor allem die Waschbärbäuche, Krumrücken und Flachhintern, wie man so sie eben nur von ganztägigen Jobs vor dem geliebten Rechner bekommt.
Die ganze Energie geht in die Tasten, da bleibt nicht viel Zeit für Stilberatung. Mir hat man z.B. erst mit 24 vorsichtig erklärt, dass man nur dann ironiefrei einen Schnurrbart tragen sollte, wenn man Thomas Magnum heisst und sich entspannt im Ferrari durch Hawaii bewegt.

Auch im edlen Dreiteiler sieht ein mit Cola, Schokoriegeln und zuwenig Sonne hochgezüchteter Körper morgens übrigens nicht wirklich besser aus, wenn man die Nacht mit Civilisation 4 oder dem Programmieren eines Webshops zugebracht hat. Viele von uns geben daher vorzeitig auf und beschränken sich auf essentielle Farbnuancen (schwarz, grau, und grau) und dem notwendigen Minimum an Bekleidung und anderen optischen Korrekturmaßnahmen.

Der derart herablassende Blick auf Weltliches, den außer uns Programmierern höchstens noch Bettelmönche und Stadtstreicher mitbringen, hat allerdings schwerwiegende ökonomische Folgen.
Wie eine Studie belegt steigt mit erhöhtem Aufwand in die eigene Pflege das Gehalt. Offenbar existiert eine Korrelation zwischen intensivem Schuhputzen und Haarekämmen zum zu versteuernden Einkommen.

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Etwas zu Farben: Geheimes Histogramm der Nikon D40


Die Nikon D40 langt bei der Farbgestaltung ordentlich zu. Wo andere DSLRs auch mal etwas Zurückhaltung üben, poppen die Farben der D40 so stark, dass einem manchmal die Augen schmerzen. Auch wenn das den Puristen jetzt nicht gefällt: die Ergebnisse in JPG direkt aus der Kamera sehen tatsächlich sehr gut aus. Die D40 greift in die Trickkiste, aus der sich schon seit langem die digitalen Kompakten erfolgreich bedienen:
  • kontrastarme Szene werden automatisch durch stärkere Kontraste optimiert. Dies entspricht in etwa der automatischen Tonwertkorrektur, wie man sie z.B. aus Photoshop kennt.
  • die verwendeten Farbräume kodieren "knalliger", d.h., die Farbtöne sind stärker saturiert als in Natur. Im Standardmodus IIIa wird insbesonders an Blau und Grün gedreht.
  • die D40 schärft stärker, als bei DSLRs üblich.
Das alles hat - neben dem Verschwinden der Neutralität - allerdings ein paar Nachteile. So ist die kamerainterne Schärfung keine gute Sache, wenn man noch nachbearbeiten oder Bildgrößen verändern will. Die Kontrastanhebung birgt zudem die Gefahr, dass man schon bei kleinen späteren Manipulationen viele Daten aus dem Bild verliert. Neutralere Ausgangsdaten, am besten in RAW, verzeihen mehr Schindludereien. Mit JPG geht das zwar auch, allerdings muss die D40 dazu ein wenig optimiert werden.

Im Menü Bildoptimierung kann man die Schärfung bedenkenlos auf -2 stellen, um spätere Schärfungsartefakte in JPGs auszuschließen. Der Farbmodus IIIa liefert gute Ergebnisse, bei Porträtaufnahmen lohnt sich aber auch mal der Modus Ia oder gleich ein Umschalten auf RAW. Aufpassen muss man immer ein wenig auf den automatisch geregelten Bildkontrast und die Belichtung. Das "normale" Histogramm zeigt hier manchmal falsche Werte da - laut Ken Rockwell - in diesem Histogramm nur ein Farbkanal (grün) dargestellt wird. Belichtet man zu großzügig, dann sind die Kanäle Blau und Rot möglicherweise schon jenseits von gut und böse, obwohl keine Warnung im Histogramm zu erkennen ist. Die D40 verträgt immer -0.3 Blenden Sicherheits-Unterbelichtung bei Matrixmessung.

Nikon hat aber zusätzlich ein kleines, verstecktes Feature eingebaut, mit dem man ein erstklassiges dreifarbiges Histogramm bekommt. Nach der Aufnahme kommt man mit Taste "Ok" in das Bildbearbeitungsmenü. Dort findet sich unter "Filtereffekte" der Punkt "Farbabgleich". Neben der eigentlichen Funktion - einer Art nachträglichem manuellen Weissabgleich - sieht man hier das dreifarbige Histogramm, aus dem sich die echten Überbelichtungsinfos erkennen lassen. Steigt der Kontrast oder die Sättigung zu stark an, dann liegt hier immer mindestens ein Kanal zu weit rechts. Etwas mehr Unterbelichtung beim nächsten Versuch reicht oft schon aus, um alle Farbinformationen zu erhalten.

Das "geheime" Histogramm lässt sich nach dem ersten Anwählen durch mehrfaches Drücken von "Ok" bei der Bildbetrachtung immer schnell erreichen.

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