Freitag, 8. Juni 2007
Selbstgemachte Designerjeans
Den besonders edlen Look, den eine Jeans normalerweise nur nach jahrelangem Tragen bei schmutzintensiver körperlicher Arbeit ohne überflüssige Waschgänge erhält, versuchen Modefirmen mühsam zu imitieren. Gerade konnte ich am eigenen Leib erfahren, wie man ganz schnell zu einem solch beeindruckenden Exemplar von Beinbekleidung kommen kann. Man braucht dazu:
  • einen alten verbogenen Spaten
  • einen Winkelschleifer mit Metall-Trennscheibe
  • einen Schwiegervater, der einen angewiesen hat, den Spaten etwas zu kürzen

Mein Schwiegervater, ein Herr im gehobenem Alter und somit noch von der Nachkriegszeit beeinflusst, würde ein verbogenes Stück Alteisen nicht einfach wegwerfen. Damit muss ich, da ich den Mann sehr schätze, einfach leben. In ein paar Monaten darf ich mir dann vielleicht einen funktionierenden Spaten kaufen.

Wie dem auch sein, wenn man (a) den Spaten sicher fixiert hat, (b) die vorgeschriebene Schutzausrüstung für Augen, Ohren und Hände trägt und (c) mit der Flex loslegt sollte man (d) noch darauf achten, wohin eigentlich die ganzen Funken fliegen. Bei hoher Konzentration aufs Werkstück entgeht einem nämlich leicht, dass der volle Strahl heissglühender Metallspäne genau auf die eigene Hose ausgerichtet ist. Der dabei entstehende Brandgeruch ist vom Kenner übrigens leicht vom normalen Geruch bei Flexarbeiten zu unterscheiden. Oder so: meine Nase hat gerade noch rechtzeitig meine Möglichkeiten zur weiteren Fortflanzung gerettet.

Anfragen für eine Unikatsjeans "Pants on Fire" zum Preis von 268.00 Euro nimmt der WiWaSo-Fanartikelversand ab sofort entgegen. Auch ein gebrauchter Spaten, Modell "Shorty", kann erworben werden.

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