Donnerstag, 17. April 2008
Antievolution und Holocaust: Expelled
Es fällt im Moment schwer, eines der amerikanischen Wissenschaftsblogs wie Pharyngula aufzumachen, ohne auf den Film Expelled zu stoßen.

Der Spass hört echt auf, wenn in einem Film offenbar ernsthaft die These aufgestellt wird, dass es den Holocaust ohne Darwin nicht gegeben hätte. Die anderen blödsinnigen Behauptungen des Films, z.B. dass evolutionskritische Anhänger des Intelligent Designs akademischer Verfolgung unterliegen, kann man mit etwas Humor ja ertragen.

Der gesammelte Gegenschlag der wissenschaftlichen Blogosphäre war jedenfalls bisher nicht schlecht, vor allem die nette Idee, den Term Expelled gleich mal auf eine Gegendarstellung zu verlinken, wird von WiWaSo hiermit unterstützt.

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Freitag, 13. Juli 2007
Genau der richtige...
Aus der Süddeutschen:

Der Augsburger Bischof Walter Mixa fordert die Aufnahme der christlichen Schöpfungslehre in den Biologieunterricht. Er unterstütze den entsprechenden Vorstoß der hessischen Kultusministerin Karin Wolff (CDU), sagte Mixa der Leipziger Volkszeitung.
Brrr, ruhig Brauner! Erstmal reden wir über katholische Physik, ökumenische Chemie und christliche Geographie, damit man gleich einen abgerundeten Lehrplan hat.

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Sonntag, 1. Juli 2007
Deja Vu: Kreationismus in den Biologie-Unterricht


Laut einem Artikel im Spiegel Online lässt sich Hessens Kultusministerin Karin Wolff einfach nicht von der Idee abbringen, dass die Schöpfungsgeschichte auch in den Biologieunterricht gehört.

Die CDU-Politikerin Karin Wolff hat sich dafür ausgesprochen, die Schöpfungsgeschichte auch im Biologieunterricht zu behandeln. Das sei eine Chance für "eine neue Gemeinsamkeit von Naturwissenschaften und Religion", sagte die hessische Kultusministerin. In einem Gespräch mit der "Frankfurter Allgemeinen Zeitung" (FAZ) forderte sie am Freitag einen "modernen Biologieunterricht", in dem auch die Grenzen naturwissenschaftlich gesicherter Erkenntnis von Welt und Menschen eine Rolle spielen sollten.
Das knifflige an der Sache: wenn die Dame wirklich meinen würde, was sie sagt, dann wäre fast alles in Butter. Der Biologie-Unterricht taugt selbstverständlich genau so gut wie der Chemie- oder der Physikunterricht dazu, die wissenschaftliche Methode kritisch zu hinterfragen. Warum und vor allem wie Wissenschaft wirklich funktioniert wird in den genannten Fächern leider nicht besonders gut erläutert. Genau das könnte man aber ruhig mal machen, in dem man Mythen, die oft nichts anderes als vorwissenschaftliche fehlgeschlagene Erklärungsversuche sind, den modernen Theorien gegenüberstellt.

Auf der anderen Seite fällt aber auf, dass immmer nur die Biologie als der Ort gesehen wird, wo Schüler mal ganz offen über Wissenschaftlichkeit und die Grenzen des wissenschaftlichen Weltbilds diskutieren sollen. Und natürlich immer am Beispiel der Evolutionstheorie. Wenn eine frühere evangelische Religionslehrerin die offene Diskussion zwischen Religion und Naturwissenschaft ausgerechnet im Biologieunterricht fordert, dann hören nicht nur Bio-Lehrer die ein oder andere Nachtigall trapsen. Dieser Versuch, den Kreationismus über eine angeblich offene Diskussion im Schulunterricht zu verankern, kennt man aus Amiland unter dem Stichwort Teach the Controversy.

Die Brüder vom Intelligent Design sind auf diese Marketing-Kampange umgestiegen, nach dem man zuerst den Hardcore-Kreationismus und dann die weichgespülte Intelligent-Design-Variante per Gerichtsbeschluss als nicht verfassungskonform gekippt hatte. Frau Wolff kopiert hier also nur ein hinterhältiges Verhaltensmuster der US-Kreationisten.

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Montag, 12. Februar 2007
Heute ist Darwin Tag!
Am 12. Februar 1809 geboren: Charles Robert Darwin. Zu Ehren des großen Naturforschers steigen heuer bereits ein paar Parties. Themenvorschläge für die große Sause in 2009 ("Kreationisten-Freigehege im Saarbrücker Wildpark" oder so) nimmt WiWaSo ab sofort an.

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Dienstag, 31. Oktober 2006
Kreationisten kommen... als Bildungspolitiker
Aus Telepolis:
Führende Bildungspolitiker Polens zweifeln öffentlich die Evolutionstheorie an und plädieren für eine Integration des "Kreationismus" in die Lehrpläne polnischer Schulen.

Jetzt nicht überheblich werden wegen der Höhlentrolle, die die Polen aus mir nicht völlig klaren Gründen in letzter Zeit zu ihren politischen Führern wählen. Wir haben das in der Light-Version nämlich auch.
Aus HR-Online:

[Die hessische Kultusministerin Karin] Wolff hatte dafür plädiert, die christliche Schöpfungslehre auch im Biologieunterricht zu behandeln: "Ich halte es für sinnvoll, fächerübergreifende und -verbindende Fragestellungen aufzuwerfen", hatte die Ministerin in einem dpa-Gespräch Anfang Oktober erklärt, "dass man nicht einfach Schüler in Biologie mit der Evolutionslehre konfrontiert und Schüler im Religionsunterricht mit der Schöpfungslehre der Bibel. Sondern dass man gelegentlich auch schaut, ob es Gegensätze oder Konvergenzen gibt.»

Die Einschläge kommen näher. Noch ein nettes Zitat zum Thema:

Weiter sagte der Pressesprecher des Kultusministeriums: 'Es kann nicht so sein, das wäre absolut nicht wissenschaftlich, wenn man sagt, es gibt nur das eine, über anderes sprechen wir gar nicht.' '

Konsequenterweise untersucht man im hessischen Physikunterricht neuerdings auch die aerodynamischen Eigenschaften von Feen und Elfen. Wäre ja unwissenschaftlich, wenn man darüber nicht sprechen würde.

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Donnerstag, 19. Oktober 2006
Steuern vermeiden: Liebesgeschenke im Dinoland
Kent "Dr. Dino" Hovind ist der wohl bekannteste amerikanische Kreationist, der sich nicht lange mit Wischi-Waschi-Theorien wie "Intelligent Design" abgibt. Nein, bei Kent ist es das volle 6-Tage-vor-genau-6000-Jahren-und-basta Programm des Young-Earth-Creationism, das er mit einer Kombination von bizarrem Dinosaurier-Themenpark ("Adam und Eva zusammen mit Dinosauriern im Garten Eden") und evangelikaler Missionierung unters Volk zu bringen versucht.

Eine wirklich bedauernswerte Neigung zu hämischer Schadenfreude stellt sich nun ein, wenn ich lese, dass der gute Mann wegen Steuerhinterziehung in 58 Fällen vor Gericht sitzt. Er war sich angeblich nicht bewusst, dass er für die Gehälter seiner Angestellten Steuern zahlen muss, da er alle gezahlten Gelder mental eher als "Geschenke" oder "Liebesgaben" verstanden hat:

He called his employees “volunteers,” “missionaries” or “ministers,” she said. Wages were referred to as “gifts” or “love offerings.”

Ich nehme an, dass unser Chef nicht so innovativ wäre, mein Gehalt bei der Steuer als regelmäßige Liebesgabe zu deklarieren, aber über den Jobtitel "Missionar" würde ich mich echt freuen.

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Dienstag, 19. September 2006
Kreationisten gucken: Heute auf arte
Arte zeigt heute abend um 20.40 einen Beitrag über Kreationismus, u.a. auch in Deutschland. Hier ein Spiegel-Bericht dazu.

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Mittwoch, 6. September 2006
Der Papst und die Evolution
Umpff.. offenbar haben unser Papst und seine Doktorschüler es sich während des dreitägigen Treffens in Castelgandolfo ganz gut gehen lassen, sind milde gestimmt und haben die ganz schwere Artillerie gegen die Evolution nicht aufgefahren. Zumindest vorerst gibt es noch kein offizielles Statement, welches das "Intelligentes Design" zur neuen Lehrmeinung meiner Lieblingskirche machen.

In der Welt gibt es ein paar interessante Schnipsel zum Thema:

Spaemann sagte, der Papst sei kein "Kreationist", der auf einem wörtlichen Verständnis der biblischen Schöpfungserzählungen bestehe.

Soweit, so gut. Richtig beruhigend ist das noch nicht, denn..

Benedikt XVI. verwende selbst den Begriff der Evolution, verstehe diese aber ausgerichtet auf das Ziel des Menschen in der Auferstehung.

Der von Gott gestartete Genetische Algorithmus hat also eine Fitness-Funktion mit einen hart verdrahteten und offenbar undokumentierten Auferstehungsparameter? Ey goil: Gott ist Informatiker!

Kritiker der Theorie von Charles Darwin über die Artenentstehung hätten in Castelgandolfo geltend gemacht, dass der Antrieb der Evolution mit einer schrittweisen Veränderung der Arten und natürlicher Auslese nicht ausreichend bestimmt sei, so Spaemann.

Dieser Antrieb heißt Überleben. Ein Angebot, dass man als Spezies nicht ohne weiteres ablehnen kann.

Zudem trete die Evolutionslehre Darwins mit einem weltanschaulichen Anspruch auf, indem sie das Handeln eines Schöpfers ausklammere.

Ach kommt Leute, wessen Job ist denn der Nachweis von göttlichem Handeln, der von blassen methodologisch-naturalistischen Wissenschaftlern oder der von mit allen Weihwassern gewaschenen Theologen? Jetzt legt ihr mal den guten italienischen Rotwein und den Käse aus den fleischigen Händen und schreibt ein paar Artikel im L'Osservatore Romano darüber, wie ihr Euren imaginären Freund irgendwo zwischen Urknall und Abiogenese reinzwängen wollt, und gut ist das für die nächsten dreihundert Jahre.

Die Tagungsbeiträge sollen, so Schönborn, im November veröffentlicht werden.

Ich bin ja so gespannt.

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Dienstag, 29. August 2006
Evolution Schmevolution
Nur noch wenige Tage, und Papst Benedikt wird mit seinem Schülerkreis hinter verschlossenen Türen das Thema Evolution vs. Schöpfung diskutieren.

The Daily Show hat für dieses Thema schon vor einiger Zeit sehr informatives Lehrmaterial vorbereitet. (Meine Lachmuskeln schmerzen wirklich ziemlich stark, und ich habe erst die erste Hälfte gesehen).

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Dienstag, 22. August 2006
Antwort auf den Brief von Ulli Scherhaufer
Beitrag gelöscht.

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