Dienstag, 10. April 2007
Antibiotika-Resistenz: wie man Evolution austrickst
Orac von Respectful Insolence diskutiert ein schönes wissenschaftliches Papier, in dem es um die Ausnutzung von Wirkstoffkombinationen geht, um die Resistenzbildung bei Bakterien zu minimieren.

Dank der evolutionären, bei Bakterien eingebauten Fähigkeit, gegen Antibiotika mit der Zeit resistent zu werden, gleicht die Entwicklung von guten Wirkstoffen einem Wettrüsten, das man als Mensch ziemlich sicher irgendwann verliert. Je besser das Antibiotikum, umso höher der Selektionsdruck in der Population. Eine Mutation, die gegen ein besonders aggressives Antibiotikum resistent macht, setzt sich daher schnell durch. Der im Papier beschriebene Trick ist verblüffend: bekannte Wirkstoffkombinationen, die ihre antibiotische Wirkung normalerweise gegenseitig stark vermindern, selektieren überraschenderweise nicht auf die Antibiotika-resistenten Varianten, sondern eher die "Normalvarianten" der Bakterien. Ist nämlich ein Bakterium gut besonders gegen einen Wirkstoff abgehärtet, so wird er offenbar oft gegen andere, dazu suppressiven Wirkstoffe besonders anfällig. Für die Bakterien nützliche Mutationen, die gegen diese besonderen Wirkstoffkombinationen helfen, sind unwahrscheinlicher, als die für einfache Resistenz.

Die Antibiotika-Cocktails, die gegenseitig suppressiv wirken wirken, müssen deutlich höher dosiert werden, aber wenn die Kombo klappt, dann hat man es nachher mit normalen Rest-Bakterien zu tun und nicht mit resistenten Supermikroben.

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Herzinfarkt? Besser nur an Werktagen...
Wenn ich diese Studie hier richtig verstehe, ist die Sterblichkeit bei Patienten mit Herzinfarkten signifikant höher, wenn sie am Wochenende ins Krankenhaus eingeliefert werden. Unausgesprochene Theorie der Autoren: Weil dann die besseren Skalpellschwinger ihr Handicap auf dem Golfplatz verbessern und statt dessen nur die unerfahrenen Assistenzärzte ("Ey, was issn das für ein Organ?") zur Strafe in der Aufnahme sind. Diese verschreiben dann bis Montag morgens Aspirin und viel Flüssigkeit.

Nicht untersucht wurde, ob man als Herzpatient irgendwelche Überlebenschancen hat, wenn gerade Emergency Room in der Glotze läuft. Ich kenn da einen Arzt, der würde mindestens mal bis zur Werbepause mit dem Reanimieren warten...

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Lucy's back!
Eine neue Folge von Mr. Diety. Mit meinem Liebling, Lucy(fer). Was für ein schönes Osterpräsent. Den kultigen Klingelton von Gott gibt es übrigens hier.

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Dienstag, 10. April 2007
Haushaltstipp: Fliegen saugen
Nicht nur französische Innenminister schätzen Geräte der Firma Kärcher. Auch WiWaSo hat was aus der gummientengelben Produktpalette was im Haus: den A 2254me Nass-/Trockensauger.

Universalsauger sind, soweit ich das verstehe, technisch zurückgebliebene Varianten des feineren Haushaltsstaubsaugers. Keine automatische Kabelrolle, meist keinerlei Filtersystem für Feinstaub und viel zu laut. Allerdings: die fehlende Filterung bringt erheblich mehr Saugleistung mit sich. Das musste gerade eine wirklich lästige Stubenfliege im Schlafzimmer am ungewaschenen Exoskelett spüren. Nachdem ein erster Tötungsversuch mit dem Gute-Nacht-Roman meiner Gattin fehlschlug, wurde der Sauger, der entfernt an eine Figur aus Star Wars erinnert, im Schlafzimmer aufgebaut und mit Strom versorgt. Anschließend näherte sich der Saugschlauch lautlos bis auf etwa 30cm Entfernung an die Fliege. Ein Druck auf den Einschalter und satte 190mbar Unterdruck bei 65l/s Luftdurchfluss (laut Datenblatt) erledigten sofort den Rest. Sehr unwahrscheinlich, dass die Fliege viel gespürt hat.

Har har. Das Ungeziefer im Haus hat einen neuen Feind. Ob die von Kärcher die Möglichkeiten ihres Gerätes kennen?

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Sonntag, 8. April 2007
Naturwissenschaft im Cartoon
Aus The World's Fair, die kürzeste Beschreibung der wissenschaftlichen Methode.

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