Ein Katapult ist eine Belagerungsmaschine, die in ähnlicher Form, wenn auch nicht ganz so primitiv, seit dem Altertum zum Entfernen von Festungsmauern und dem Beilegen ernsthafter Nachbarschaftsstreitigkeiten Verwendung findet. Als echte Renaissancemenschen beherrschen wir Zabongs natürlich den Bau solcher Geräte, z.B. um dem Sohnemann mit pädagogisch sinnvollem Holzspielzeug zu belustigen. Grundlage der Konstruktion war ein alter Kleiderständer der Gattin, sowie jede Menge übriggebliebene Restteile von Ikea-Möbeln. Die alten Schweden legen z.B. jedem Küchenschrank einen Sicherungswinkel aus Metall bei, der seine Existenz vermutlich mehr den amerikanischen Produkthaftungsgesetzen verdankt als seiner angeblichen Aufgabe, Küchenmöbel am Umkippen zu hindern. Wer schon einmal ein Modul aus der Verde-Serie heben durfte, der weiss, dass so ein Metallwinkel nicht unbedingt nötig ist. Die Winkel sind aber praktisch, um die Anfangs etwas wackelige Konstruktion an der Bodenplattte (MDF, 3 cm) zu sichern.
Das Gelenk der Belagerungsmaschine (Arbeitsname "Katakult 1") bildet ein Kisten-Scharnier, der Antrieb ist ein Gummiseil aus dem Hornbach-Baumarkt. Gemäss dem Hornbach-Motto "Legenden sterben nicht im Bett" habe ich es zuerst mit einem doppelt gelegten 0.8mm-Seil probiert, ein deutliche hörbares Knarren an den Möbelwinkeln führte zu einem Downgrading auf 0.5mm.
Das gefährliche Aussehen täuscht über die eher moderaten Schussleistungen hinweg. Zur Zeit wäre das ganze noch problemlos als Mohrenkopf-Werfer am Kindergeburtstag verwendbar, auch wenn man zum Spannen richtig Kraft aufwenden muss. Erste Planungen, ein durch übrigegebliebene Baumaterialen angetriebenes Trebuchet
zu realisieren, laufen aber bereits.
... link (0 Kommentare) ... comment