Freitag, 7. September 2007
Sony A700: erste Bilder
Die neue DSLR von Sony, die A700, wirft ihre ersten Schatten voraus. Die Webseiten mit den vielen Schriftzeichen lohnen sich auch für Nicht-Japaner; Bilder ähnlicher Qualität kamen früher aus Mittelformat-Kameras mit Digitalrückteilen. Da die A700 auch sonst auf dem Papier eine gute Figur macht, kann man sich wahrscheinlich über einen interessanten neuen Player im ernsthaften DSLR-Segment freuen.

Der verwendete 12.1 Megapixel-Chip dürfte fast identisch zu dem der neuen Nikon D300 sein. Wenn sich die Qualität bei niedrigen Isos von Sony auf die D300 überträgt, dann denke ich ernsthaft über einen (finanziell schmerzhaften) Systemumstieg zu Nikon nach. Dort hat man Zugriff auf sehr viele bezahlbare und bewährte Festbrennweiten auf dem Gebrauchtmarkt, die ich nach vier Jahren Olympus immer noch sehr vermisse.

Nachtrag: bei genauerer Betrachtung der Demobilder werde nun ich den Verdacht nicht los, dass hier einiges mehr an Bildbearbeitung in der Kamera gemacht wird, als man bei einer DSLR erwarten kann. Der typische "Plastiklook" stark rauschgeminderter Strukturen ist doch an einigen Stellen auffällig. Das würde nicht weiter stören, wenn es sich um Iso 800 oder höher handeln würde - bei Iso 100 ist das dagegen nicht so umwerfend. Wieder einmal stellt sich die Frage, warum uns die DSLR-Hersteller in jeder neuen Generation immer mehr Pixel unterjubeln wollen, wenn dieser Zuwachs nicht effektiv bessere Bildqualität bei einer Mehrzahl der Aufnahmen führt. Die Beispielbilder der A700 dürften unter absolut perfekten und kontrollierten Lichtbedingungen entstanden sein - Bilder 2 und 3 z.B. mit Sicherheit mit einer Blitzanlage. Nur die wenigsten Aufnahmen entstehen aber unter solchen Bedingungen.

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Sonntag, 2. September 2007
Alles scharf: Hyperfokal fokussieren
Der Entwicklung von integrierten Autofokussystemen in Kameras begann ziemlich genau 1985 mit der Minolta 7000 AF. Seither ist einiges an Zeit vergangen, aber immer noch ist es wie schon 1985 problemlos möglich, bei 100% der Aufnahmen von völlig belanglosen Motiven korrekt automatisch scharf zu stellen, während die wirklich interessanten Sachen erstaunlich oft schiefgehen. Vor allem digitale Kompaktkameras, die bekanntlich direkt mit dem Sensor die Schärfe messen, bräuchten manchmal etwas Hilfe bei sich schnell bewegenden Motiven oder Herausforderungen wie Zäunen oder Glassscheiben.

Bei guten, manuell fokussierbaren Objektiven mit Festbrennweite konnte man für jede Blende eine hyperfokale Distanz ablesen. Das war der kleinste Abstand von Filmebene zum Motiv, mit der man vom Motiv bis zu Unendlich alles akzeptabel scharf hatte. Genauer gesagt war alles von der halben Hyperfokaldistanz bis Unendlich scharf. In Ermangelung eines Autofokus blendete man früher für Schnappschüsse je nach Brennweite recht stark ab (z.B. Blende 11 oder 13 bei Normalobjektiven), stellte die Kamera auf Hyperfokaldistanz ein und wusste ziemlich genau, was alles scharf im Bild war, ohne darauf scharf stellen zu müssen. Das spart Zeit.

Digitale Kompaktkameras haben aufgrund ihrer kleinen Sensoren eine unglaubliche Schärfentiefe schon bei moderatem Abblenden. Die hyperfokale Schnappschusseinstellung wäre hier also mit deutlich weniger Anforderungen ans Licht zu schaffen. Leider existiert gerade mal ein Hersteller - Ricoh - der seinen Knipsen eine hyperfokale Einstellung spendiert; zumindest die GX100 kann im SNAP Modus so Vorfokussieren und erreicht damit die völlige Elemination des Autofokus-Lags.

Für alle anderen habe ich mir einen kleinen Trick überlegt. Zunächst bestimmt man mit Hilfe des Online Depth of Field Calculator für seine Kamera die Hyperfokaldistanz bei die kleinster Weitwinkelbrennweite und einer guten Arbeitsblende. Für die Fuji F31fd ist z.B. die kleinste Brennweite 8mm (36mm Kleinbild) und eine für viele Beleuchtungssituationen geeignete Blende f6,4. Viel mehr Abblenden darf man eh nicht, weil die Schärfe bei den kleinen Sensoren dann rapide abnimmt. Für die F31, die von der Sensorgröße einer F30 entspricht, ergibt sich 1.45m. Alles von 73cm bis Undendlich ist dann scharf, und 73cm ist etwas weiter als der ausgestreckte Arm. Diesen Minimalabstand sollte man beim Fotografieren allerdings nicht wirklich mir dem ausgestreckten Arm prüfen, die Geste könnte irritieren.

Wie stellt man nun die F31fd auf 1.45m ein? Ganz einfach: man misst mit Hilfe eines Maßbands die Höhe, in der man die Kamera halten muss, um ungefähr auf 1.45m zu liegen. Bei mir ist das in etwa die Höhe des Brustbeins. Halte ich die Kamera auf diese Höhe und fokussiere auf meine Füsse, passieren zwei Dinge: (1) die Kamera fokussiert auf eine Objektdistanz, die ungefähr der hyperfokalen Distanz entspricht und (2) die Belichtung wird vom Boden genommen, der bei uns in Deutschland so erfreulich oft die Farbe von Asphalt hat und etwas dunkler als 18% (mittleres) Grau ist. Mit mittenbetonter Messung und einer Belichtungskorrektur von -2/3 Blende hat man daher meist perfekt belichtet.

Wenn es einem nichts ausmacht, dass diese Technik etwas dämlich aussieht, kann man so mit praktisch jeder Digicam, die eine Blendenvorwahl hat, hyperfokal fotografieren. Die Vorteile liegen bei gutem Licht vor allem in spontanen Aufnahmen von beweglichen Objekten. Bei halb gedrücktem Auslöser kann man so lange warten, bis etwas interessantes passiert (z.B. bei Tieren und Kindern). Drückt man den Auslöser komplett durch, wird sofort ausgelöst, unabhängig davon, ob das Motiv gerade exakt im Fokus sitzt oder nicht. Ein anderer Vorteil ist die besser voraussagbare Belichtung bei sehr schwierigen Motiven mit hohen Kontrasten - z.B. bei Hochzeiten. Durch die Belichtungsmessung auf den Boden wird nach der Menge des tatsächlich vorhandenen Lichts belichtet und nicht nach der zufälligen Anzahl der schwarz oder weiss gekleideten Menschen im Bild.

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Hauptsach Gudd Gess


Fuji F31fd, f2.8, 1/50s, Iso400.

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Freitag, 31. August 2007
Finger weg von meinen Möbeln


Nichts für schwache Nerven: Wenn man in der Mitte eines Spinnennetzes ein ganz klein wenig mit dem Finger zuppelt, kann einen schon mal eine ziemlich große Kreuzspinne für Nahrung halten. Weh getan hat das aber nicht, und die Große ließ sich dann zum Ausgleich auch brav einmal fotografieren.

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Zwei Einstellräder!
Das hier könnte meine nächste DSLR werden. Yummie.

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Mittwoch, 29. August 2007
Waschen, Spülen, Schleudern


Das Dahinscheiden der guten alten Privileg-Waschmaschine (Baujahr ca. 2000 AD) führt zu unerwarteten Erkenntnissen. Die Waschmaschinen-Technologie hat sich in den letzten Jahren offenbar sichtlich fortentwickelt. Wie folgende Aufnahme belegt, sorgt eine Art Miniatursonne im Inneren der Waschtrommel des Nachfolgers für gut gereinigte oder getrocknete Textilien.

Nachtrag, als Antwort auf die Nachfragen von einigen Betrachtern: man sieht die Farben vom Sonnenuntergang, die sich irgendwie in der Trommel spiegeln.

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Montag, 27. August 2007
Tür zum Himmel


(Fast) genau so gesehen im Viertel "Alte Artilleriekaserne" in Saarbrücken. Einen kleinen Schornstein in der Reflexion musste ich herausnehmen.

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Sonntag, 26. August 2007
Mechanischer Bildstabilisator: Mini-Stativ
Neben einem "richtigen" Stativ wirkt das Slik Sprint Mini GM wie eine 1:4 Kopie fürs Kinderzimmer. Ein Gewicht von nur ca. 750 Gramm bedeutet allerdings, dass man nur ein Viertel des üblichen Gewichts herumschleppt - und das Stativ passt problemlos in eine Umhängetasche oder einen Rucksack.

Die maximale Arbeitshöhe von 110cm ist natürlich eine Einschränkung, die Belastbarkeit von 2kg reicht dagegen auch für eine etwas schwerere Kamera aus. Anders als ein Tischstativ kann man mit dem Slik tatsächlich auch dann etwas anfangen wenn mal kein Tisch in der Nähe ist, sogar herausschraubbare Spikes sind in den zierlichen Beinen eingebaut.

Überhaupt scheint der Hersteller an alles gedacht zu haben, was auch bei großen Stativen Sinn macht. So kann aus der 28cm langen Mittelsäule ein großes Stück herausgeschraubt werden. Zusammen mit den dreifach arretierbaren (!) Beinen erreicht man dann eine minimale Arbeitshöhe von etwa 16cm - ideal für knifflige Makroaufnahmen in Bodennähe. Reicht das immer noch nicht, so lässt sich die Mittelsäule drehen und der kleine Kugelkopf direkt über dem Boden platzieren.

Mein Hauptziel mit dieser Anschaffung war ein kleines Stativ für solche Makro-Kunststücke. Mein "normales" Stativ ist nämlich nicht nur oft zu schwer fürs Mitnehmen, es braucht auch erstaunlich viel Platz, wenn man an engeren Stellen fotografieren möchte - man kommt mit der Kamera manchmal nicht nahe genug heran. Das Slik harmoniert auch sehr gut mit der Fuji F31fd, zusammen bilden sie eine komplette Foto-Ausrüstung unter 1.5kg.

Digitale Kompaktkameras zeigen keine Erschüttterung durch einen Spiegel, und können daher oft mit einer Blende weniger Licht noch akzeptabel scharfe Bilder freihand liefern. Gleichzeitig beschränken die Digicams ihre längste Belichtungszeit künstlich - bei der F31fd ist 1/4 Sekunde das Maximum - so dass sich die Frage stellt, wieviel ein Stativ hier eigentlich leisten kann. Das folgende ist ein kleiner Test mit einem extrem langweiligen Motiv:

Das ist natürlich kein Makro-Motiv, sondern nur eine Nahaufnahme. Bei einer Blende von 3.6 und Iso 100 ergab sich eine Belichtungszeit von 1/15 Sekunde - die Brennweite ist äquivalent 36mm. Hier ein Vergleich einer Stativaufnahme zur Freihandaufnahme:

Es ist offensichtlich, dass auch bei nur 36mm Brennweite bei einer so geringen Entfernung zu Motiv einiges verwackelt. Ich habe eine Serie von Aufnahmen bis Iso 3200 gemacht. Der Vergleich mit Iso 400 fällt schon ganz anders aus:

Tatsächlich reicht die durch Iso 400 erreichte Verkürzung der Belichtungszeit auf 1/70 Sekunde schon aus, um fast, aber nicht ganz, die Schärfe wie mit Stativ zu erreichen. Eine weitere Erhöhung der Iso-Zahl ist unnötig, weil immer mehr Details durch die Rauschfilterung entfernt werden. Das Stativ brachte hier nur 2 Blenden mehr an Verwacklungsschutz - überraschend wenig bei einem solchen Motiv. Das Maximum der Wirkung dürfte bei der längsten Belichtungszeit von 1/4 Sekunde liegen; das wären dann zu diesem Test im Vergleich auch nur insgesamt 4 Blendenstufen. Dass man bei derart wenig Licht aber meist nicht viel Freude am Ergebnis haben wird, dürfte klar sein. Es wird dann sowieso geblitzt, und ein Stativ ist unnötig.

Zusammenfassend kann man sich leicht ausrechnen, warum Digicams selbst bei Nahaufnahmen (Blumen, Portraits) so selten auf einem Stativ gesehen werden - es klappt eben erstaunlich oft auch ohne. Erst im extremem Nahbereich kann keine Hand so ruhig halten, wie es notwendig wäre. Im normalern Nahbereich würde es mit einer Belichtungszeit von 1/70 Sekunde und einer DSLR schon ziemlich knifflig, ohne Stativ und Blitz keine Verwackler zu produzieren.

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Sonntag, 26. August 2007
Bild Nummer 1000


Die Fuji F31fd hat gerade das 1000te Bild hinter sich.

Einfache DSLR kommen auf garantierte 50000 Auslösungen - danach kann, muss aber nicht, der Verschluss langsam ungenau werden. Bei Profi-Teilen sind es eher 150000. Für Kompaktdigitale wie die F31fd habe ich noch keine Zahlen für die zu erwartende Lebensdauer bei starker Beanspruchung gesehen.

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Donnerstag, 23. August 2007
Bildgröße verändern
Hier eine neue Methode, die wichtige Inhalte im Bild so lange wie möglich behält.

Einem Fotografie-Puristen tränen bei sowas die Augen, aber diese Technik ist in zwei Jahren in jedem Browser drin. Garantiert.

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