WiWaSo hält sich strikt zurück, was die moralische Bewertung ungewöhnlicher Freizeitaktivitäten angeht. Vor allem dann, wenn es sich um Tätigkeiten sexueller Natur an unbelebten Objekten handelt. Egal, ob sich jemand gerne am ganzen Körper mit Löwensenf einschmiert oder sich am liebsten an einer Packung eingeschweisster Tapeziernägel vergeht: von WiWaSo wird kein Wort des Tadels kommen.
Bei Sex mit Tieren hält WiWaSo es dagegen so: ausgewachsene Säugetiere, Reptilien und Amphibien, die so groß und gefährlich sind, dass sie bei ungebührlicher Annäherung dem perversen Lustmolch Tierliebhaber eine Hand abbeissen könnten, wenn sie wollten, erlauben eine ethisch relativ neutrale Haltung. Ästhetisch kann ich mir was schöneres vorstellen, aber darum geht es ja nicht. Kleine Fische gehören höchstens in die Bratpfanne - und wer unbedingt etwas mit einem hübschen Weißhai anfangen möchte, der kann das ja mal ohne Schutzkäfig probieren. Tierkinder, kleine flauschige Haustiere und alle Vögel unterhalb eines 2 m großen, und etwa 140kg schweren Straußenbullen fallen dagegen klar unter den Artenschutz. Wer also z.B. seinem Zwergkaninchen etwas Barry White vorspielt und sich anschließend mit unkeuschen Absichten nähert, den wird WiWaSos gerechter Bannstrahl treffen.
Der hier beschriebene Fall ist dagegen etwas für die Ethikberatung im Süddeutschen Magazin - WiWaSo muss ausnahmsweise passen. Ein Hirsch oder Hirschkuh kann sich normalerweise problemlos dagegen wehren, wenn jemand romantische Gefühle wegen der schönen Rehaugen bekommt. Allerdings nicht, wenn das Tier vorher einen tödlichen Autounfall hatte. In Minnesota ist Sex mit einem Kadaver offenbar nicht verboten, mit Tieren dagegen schon, was jetzt das legale Problem aufwirft, ob Sex mit einem toten Tier eigentlich erlaubt ist oder nicht.
Wer sich einen Abend lang mal mit einem ausreichend betrunkenen Unfallchirurgen unterhält, der bekommt ganz schnell einen Überblick, mit welchen organischen und anorganischen Dingen sich manche Menschen den Feierabend verschönen. Wenn da mal ein gefrorenes Kassler Rippchen dabei ist, hat man bei uns das Gesetz auf seiner Seite - aber was, wenn da noch ein ganzes Schwein dran wäre?
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Mal abgesehen von ihrer unbestreitbaren Nützlichkeit: Spinnen sind ästhetisch fragwürdig. Zudem hat die Arachnophobie im Endstatium, die meine Frau im Laufe der Jahre entwickelt hat, für mich echte praktische Nachteile. Dank der Anwesenheit der Hausspinne Thekla in unserem Getränkekeller muss nämlich ab sofort ich immer dorthin, wenn irgendjemand was zum Trinken braucht, und Getränkevorräte müssen vor Geschäftsreisen meinerseits in ausreichender Menge in zugänglichere Räume geschafft werden. Der Einsatz unseres normalerweise in diesen Fälle bewährten Industriestaubsaugers verbietet sich aber trotzdem. Im Gegensatz zur geschäftigen Maus, die wir gestern im Popcornvorrat in der Küche überraschten, muss man sich mit Thekla nämlich nicht um Nahrungsmittel streiten. Thekla bleibt also im Keller, und meine Frau vorerst im anderen Stockwerk.
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Auf der Webseite zum Simpson-Film kann man für sich selbst einen Avatar basteln. Erkenntnis: Ein Überbiss lässt beinahe jeden symphatisch aussehen.
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Alle Optimierungsalgorithmen sind gleich gut, wenn man ihre Performanz über alle möglichen Problemklassen betrachtet.
Mit Optimierungsalgorithmen ist alles gemeint, was nach Extrempunkten einer beliebigen Kostenfunktion suchen kann. Dazu zählen leider auch, was mich direkt betrifft, alle generellen maschinellen Lernverfahren, insbesondere genetische Algorithmen. No Free Lunch kann man auch so erklären:
Für jede Problemklasse, auf denen ein Algorithmus A besser ist als ein Algorithmus B gibt es eine Problemklasse, auf der B besser ist als A.
Bevor man jetzt alle Arbeiten an Optimierungsalgorithmen für alle Zeit mit der Begründung "blinde Suche ist ja blöderweise genausogut" einstellt, sollte man aber bedenken, dass in der praktischen Anwendung das Geheimnis des Erfolgs meist darin liegt, genau den für die Problemklasse richtigen Algorithmus zu finden. Wenn man sich nicht unbedingt alle möglichen Probleme interessiert, sondern nur für die, die man gerade jetzt lösen muss, ist maschinelles Lernen tatsächlich nicht völlig sinnlos :)
Auch wenn man bei WiWaSo eigene Unkenntnis nicht gerne zugibt: No Free Lunch zählte nicht zum Curriculum in jenen wilden Jahren der Künstlichen Intelligenz (ca. 1989-1995), als ich noch prüfungsrelevanten Stoff pauken musste. Den Verdacht, dass No Free Lunch (NFL) gilt, hat irgendwann jeder, der mit Lernverfahren arbeiten muss. Dass es aber tatsächlich einen Beweis gibt, ist bis vor einem Jahr völlig an mir vorbei gegangen. Schön, dass die Seite www.no-free-lunch.org die wichtigsten Papiere zu diesem Thema listet, damit ignorante wenig aufmerksame Menschen so wie ich etwas für ihre Bildung tun können. Weniger schön, dass jener unsägliche Kreationist Bill Dembski mit seinem Machwerk des absichtlichen Nichtverstehens von NFL immerhin auf Platz 3 der Leseempfehlung landet.
Die Inkompatibilität von No-Free Lunch und Anti-Evolutions-Argumenten erläutert Marc Chu-Caroll hier: die im NFL vorausgesetzte statische Fitness-Landschaft, d.h., die feste Kostenfunktion, ist keine Eigenschaft von biologischen Systemen. Was heute ein gutes lokales Maximum ist (Lebewesen lebt und macht viele Kinder) kann morgen schon eine biologische Nische mit wenig Überlebenschancen sein (Lebewesen hat nicht ausreichend Immunität gegen neuen Krankheitserreger). Da wir die Fitnesslandschaft von Lebewesen nicht statisch beschreiben können, kann man hier NFL auch nicht anwenden, um die Evolutionstheorie mathematisch zu unterminieren. Nach allem, was wir heute wissen, funktioniert Evolution ganz gut. Wenn ein Theorem für das mathematische Modell der Wirklichkeit voraussagt, dass die Wirklichkeit so nicht funktionieren kann, dann ist es offensichtlich sinnvoll, sich ein besseres Modell zu suchen. Ich habe aber den Verdacht, dass es für nicht-statische Fitnesslandschaften ein dem NFL-äquivalentes Theorem gibt. Wahrscheinlich liegt der besondere Erfolg evolutionärer Suchstrategien neben der eingebauten Flexibilität in besonderen Eigenschaften des Suchraums, der durch die Art der Vermehrung von Lebewesen (Kopieren der DNA) festgelegt ist. Auf Fitnesslandschaften, die besondere Merkmale aufweisen müssen, gilt NFL nämlich ebenfalls nicht.
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Das AK47 gilt als vergleichsweise einfach zu warten und zuverlässig. Die Autoren weisen aber darauf hin, dass das mittlerweile für fast alle verbreiteten Sturmgewehre gilt, ohne dass diese die lausige Zielgenauigkeit der AK47 bei geringerer Sicherheit für den Anwender mitbringen. Trotz der Schwächen ist die AK47 aber immer noch das am weitesten verbreitete automatische Gewehr, alleine 50 Armeen auf der Welt verwenden es noch als Bewaffnung ihrer Infanterie - warum eigentlich? Die Autoren vermuten, dass hier eine Pfadabhängigkeit besteht: ein früher, geringer Vorteil führt zu einer Marktdominanz, wenn ein Wechseln auf eine Alternative später teuer wird. Beim AK47 könnte der frühe Vorteil in der fehlenden Patentierung liegen - die Russen hatten kein Patent auf das Design angemeldet, und so konnte man von Tunis bis Peking ohne große Kosten das Teil einfach nachbauen. Ein späterer Systemwechsel wird aber teuer - neuere Systeme wie das Heckler&Koch G36 verwenden meist 5.56 Kaliber, was natürlich inkompatibel mit der 7.62 mm Munition der AK ist. Wie Pharyngula korrekt erläutert, sind Pfadabhängigkeiten nichts ungewöhnliches in der Evolution: suboptimale, aber früh verwendbare Alternativen (VHS, MsWord, das menschliche Auge) erhalten sich, weil ein Systemwechel zu einem späteren Zeitpunkt wirklich teuer werden kann. Als Software-Entwickler, der in einer innovativen Firma arbeitet, empfindet man Pfadabhängigkeiten allerdings nicht immer nur bedrohlich...
Das Papier könnte man auch als gutes Beispiel dafür nehmen, wie eine ökonometrische Theorie für beinahe jede Art von Markt gebaut werden kann (Second Life jemand?), und wie man durch Kontrolle der Variablen die echten Einflußfaktoren für ein Marktverhalten erkennt.
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Das Kaliber der Waffe, die Jamison benutzt haben will, sei vergleichbar mit dem eines schweren Maschinengewehrs, sagte Joachim Streitberger von der Deutschen Versuchs- und Prüfanstalt für Jagd- und Sportwaffen SPIEGEL ONLINE. Mit so einem Revolver zu jagen, sei der "absolute Overkill, als würde man mit Kanonen auf Spatzen schießen". Die Geschosse des Smith&Wesson-Revolvers Model 500 seien etwa so dick wie ein Finger.
Die Waffe, die der Hersteller als durchschlagskräftigsten Revolver der Welt anpreist, wiegt fast zweieinhalb Kilo - ohne Munition. Der Rückstoß ist nach Angaben von Experten des Bundeskriminalamts (BKA) gewaltig. "Ein Kind in diesem Alter hat eine solche Waffe nach dem ersten Schuss vermutlich im Gesicht", sagte ein BKA-Sprecher SPIEGEL ONLINE. Es sei kaum vorstellbar, dass ein Elfjähriger es schaffe, acht Schüsse abzufeuern und dann auch noch mit der schweren Waffe stundenlang hinter einem riesigen Schwein herzujagen.
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