Dienstag, 31. Juli 2007
Fuji F31fd, Zweiter Tag


Eine gute Übersicht zur F31fd habe ich hier gefunden. Die F30 ist die Vorgängerin meiner neuen Knipse und die Modelle unterscheiden sich nur marginal. Der Autor hat es übrigens richtig drauf, seine Beispielgallerie zeigt einiges, was mit solchen Kameras machbar ist.

Die F30/F31 gilt unter den Kompaktkameras als Geheimtipp für Bildqualität bei höheren ISO-Zahlen. Das kann man so stehen lassen, sowohl gegenüber älteren Kompakten als auch im Vergleich zu den neuen 10 Megapixlern haben die Fujis beim Rauschen ab 400 ISO ein Alleinstellungsmerkmal. Das hat den Hersteller aber nicht weiter aufgehalten, den Unsinn der anderen nun doch mitzumachen; die F31fd wird wohl die letzte ihrer Art sein, die auf einem 1/1.7" Chip "nur" 6.1 Megapixel unterbringt.


Der Fotograf profitiert davon, die F31fd gilt als Auslaufmodell und ist für gerade mal 230 Euro im Fachhandel, oder weniger als 200 Euro beim Kistenschieber im Internet zu bekommen. Dafür gibt es, ungefähr in der Größe eines Kartenspiels, ein Metallgehäuse, einen brauchbar großen, entspiegelten Bildschirm, und einen nicht zu kleinen Akku - 1800mA ist weit mehr als das doppelte an Kapazität, was z.B. Canon seiner Einsteiger-Spiegelreflex 400D beilegt! Die Kapazität ist nicht verkehrt, denn das recht lange dauernde Aufladen des Akkus funktioniert leider nur in der Kamera, wenn man sich nicht das externe Ladegerät zukauft. Nicht aus Metall ist dagegen leider das Stativgewinde, was auch bei einer solchen Kamera in belastbarer Form kein Luxus gewesen wäre.

Überhaupt, Luxus. Es gibt Einschränkungen, mit denen man als Anwender einer solch kleinen Kamera einfach leben muss. Dazu gehören z.B. sehr kleine Knöpfe, das Fehlen einer Sonneblende und allgemein eine etwas umständliche Bedienung, wenn man mal etwas selber machen möchte. Das Weglassen einer Histogrammdarstellung kann man mit etwas gutem Willen als bewusste, wenn auch unglückliche Designentscheidung verstehen, um unerfahrene Anwender nicht zu verschrecken. Unverständlich ist jedoch Fujis Politik, dem Anwender keinerlei Möglichkeiten zur Veränderung wichtiger Bildparameter mitzugeben. So lässt sich weder die Schärfung der Bilddaten noch der Kontrast in Richtung nachbearbeitungsfreundlicher Neutralität zwingen. Völlig bizarr ist es, wenn man in den verschiedenen Szene-Modi nicht einmal die ISO-Auswahl selbst treffen kann.

Es bleibt das absolute Minimum an sinnvoller manueller Bedienung: Zeitautomatik mit Blendenvorwahl, manuelle Korrektur der Belichtung, sowie simultaner Schärfe- und Belichtungsspeicher auf dem Auslöseknopf. Darüber hinaus kann man immerhin noch die Belichtungsart von Matrix- auf Spot- oder Integralmessung umstellen, sowie den Weißabgleich manuell vornehmen. All das muss mit viel Gefühl passieren, da man, wie gesagt, kein Histogramm zur Verfügung hat.


Im Innenraum überrascht die F31 mit ihrem Kaufargument, einem ISO-400-Rauschen, das richtig brauchbare Ergebnisse zulässt. Dafür hat man keine Bildstabilisation, die heute bei anderen Kompakten der gleichen Klasse oft anzutreffen ist. Im gleissenden Sonnenlicht wird das Arbeiten oft ungewollt künstlerisch, weil der Bildeindruck auf dem Monitor eine echte Beurteilung unmöglich macht. Man braucht also mehr Mut zum "einfach mal abdrücken" als bei einer Kamera mit richtigem Sucher. Die für die Schärfe perfekten Blenden um 4 kann man dann meist auch vergessen, weil bei 1/1000s beim Verschluss Ende ist.

Zu den Ergebnissen ist folgendes zu sagen: zu Analogzeiten hätte man richtig viel Aufwand treiben müssen, um derart gutes Ausgangsmaterial für Bildbearbeitung zu bekommen. Bei richtigem Licht und einem gutmütigem Motiv sind die sichtbaren Unterschiede im Bild zu einer D-Spiegelreflex nicht so groß wie der Preisunterschied der großen Ausrüstung.

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