Donnerstag, 19. Oktober 2006
Steuern vermeiden: Liebesgeschenke im Dinoland
Kent "Dr. Dino" Hovind ist der wohl bekannteste amerikanische Kreationist, der sich nicht lange mit Wischi-Waschi-Theorien wie "Intelligent Design" abgibt. Nein, bei Kent ist es das volle 6-Tage-vor-genau-6000-Jahren-und-basta Programm des Young-Earth-Creationism, das er mit einer Kombination von bizarrem Dinosaurier-Themenpark ("Adam und Eva zusammen mit Dinosauriern im Garten Eden") und evangelikaler Missionierung unters Volk zu bringen versucht.

Eine wirklich bedauernswerte Neigung zu hämischer Schadenfreude stellt sich nun ein, wenn ich lese, dass der gute Mann wegen Steuerhinterziehung in 58 Fällen vor Gericht sitzt. Er war sich angeblich nicht bewusst, dass er für die Gehälter seiner Angestellten Steuern zahlen muss, da er alle gezahlten Gelder mental eher als "Geschenke" oder "Liebesgaben" verstanden hat:

He called his employees “volunteers,” “missionaries” or “ministers,” she said. Wages were referred to as “gifts” or “love offerings.”

Ich nehme an, dass unser Chef nicht so innovativ wäre, mein Gehalt bei der Steuer als regelmäßige Liebesgabe zu deklarieren, aber über den Jobtitel "Missionar" würde ich mich echt freuen.

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Fossilien für Zuhause
Wem Opfersteine aus der Keltenzeit immer noch zu modern für die eigene Wohnung sind sind, kann im Antiquitäten- und Fossilienshop ein paar wirklich alte Stücke erstehen, mit denen man beim Nachbarn oder nächstgelegenen Naturkundemuseum echt Eindruck schindet. Etwas Erotik geht auch, nackte Göttinnen aus der Bronzezeit (399 Euro) machen sich vielleicht im Badezimmer ganz gut. Für 15 Euro gibt es auch die Unterschrift von Gloria von Thurn und Taxis, wobei ich mir nicht ganz sicher bin, ob die Dame im Laden als Antiquität oder als Fossil kategorisiert ist.

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Fisch mit Ohren
Wieder einmal taucht eines dieser Übergangsfossilien auf, von denen Kreationisten so gerne sagen, dass es sie gar nicht gibt:
Der Ur-Fisch der Gattung Gogonasus habe in vielerlei Hinsicht für Fische typische Eigenschaften, aber gleichzeitig seien Ohren und Gliedmaßen erstaunlicherweise bereits ähnlich wie bei einem Vierfüßer angelegt.

Ein Fisch mit Ohren wie ein Vierfüßer... wenn es den großen intelligenten Schöpfer tatsächlich doch gibt, dann praktiziert er eine wirklich feine Form von Humor. Kann es am Ende vielleicht sein, dass ER Kreationisten nicht ausstehen kann?

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