Mittwoch, 23. August 2006
... einer geht noch rein: Wahrscheinlichkeiten für das Armageddon
Stellen wir uns mal kurz eine staatliche Organisation vor, die mehrere zehntausend Atomwaffen kontrolliert. Diese Organisation, nennen wir sie der Einfachheit halber Unites States Strategic Command (STRATCOM), soll im Fall der Fälle dafür sorgen, dass einige wenige Ziele des Gegners (ca. 12.500) vollständig zerstört werden. Eines dieser Ziele ist ein gut gesicherter Bunker in einer Vorstadt von, sagen wir mal, Moskau.

Die Wahrscheinlichkeit für eine vollständige Zerstörung dieses Bunkers mit nur einem atomaren Sprengstoff liegt, grob geraten, bei 4%. Wieviele Atomwaffen würde ich - falls ich so blöd wie in der Sonne getrocknete Dachpappe wäre - einsetzen, um das Ziel mit einer Wahrscheinlichkeit von über 94% zu zerstören?

Hier steht, wie die "Lösung" dieser Textaufgabe aus der Hölle tatsächlich aussah. Zwei einigermaßen verblüffte Herren rekonstruieren, warum ein einzelnes Ziel in den STRATCOM-Plänen Amerikas 69-mal (!) für den atomaren Vernichtungsschlag vorgesehen war:

When I mentioned Butler's 69 weapons to Dr. Bruce Blair, a former Minuteman missileer and acknowledged expert on the operational aspects of nuclear warfighting now at the Brookings Institution, he found in his notes a statement by a high official at SAC in the late 1980s that the highest kill probability for the United States' best weapon against deeply buried, sprawling, hardened command posts was less than 5% (how they calculate this is a whole other matter, but the short answer is, they guess). Blair got out a calculator, assumed a kill probability of 4% for one weapon, and started multiplying. To attain a 50% confidence in destroying the target required 17 weapons. When Blair got up to 69 weapons, the "kill probability" had reached 94%.

Whoopie.

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